Parodontologie

Die Zahnbetterkrankung (Parodontitis) wird durch einen bakteriellen Zahnbelag (Plaque) verursacht. Diese Zahnbeläge sondern Gifte ab, die zu Entzündungen des Zahnfleisches führen. Der Körper wehrt sich zunächst durch verstärkte Durchblutung, was sich durch ein gerötetes, empfindliches und leicht blutendes Zahnfleisch zeigt.
Werden diese Beläge nicht entfernt, bildet sich das Zahnfleisch allmählich zurück, Wurzelhaut und Kieferknochen beginnen, sich aufzulösen. Im umgebenden Gewebe bilden sich Infektionsherde.
Die Folgen sind die weitere Zerstörung der Knochen und eine Lockerung der Zähne. Schließlich fallen die Zähne aus.
Zur Heilung dieser Krankheit bedarf es einer speziellen Therapie sowie Nachsorge.

Nachfolgend informieren wir Sie über den Behandlungsablauf.

In drei zeitlich voneinander abgegrenzten Abschnitten – Vorbehandlung, Behandlung sowie regelmäßige und dauerhafte Nachsorge – erfolgt die systematische Behandlung des Zahnhalteapparats (Parodont).
Dabei werden alle Mitglieder des zahnärztlichen Teams in unterschiedlicher Weise für Ihre Zahngesundheit tätig werden.Voraussetzung hierfür ist eine gute Zusammenarbeit von Patient und Zahnarzt sowie speziell ausgebildete Prophylaxehelferin.

1. Vorbehandlung

Während der Vorbehandlungszeit wird der Zahnarzt in Zusammenarbeit mit der Prophylaxehelferin die störenden, das Krankheitsbild auslösenden oder begünstigenden Faktoren beseitigen.
Unser Praxisteam informiert den Patienten über die Pflegemethoden sowie die notwendigen Hilfsmittel. In regelmäßigen Abständen werden wir Ihre Erfolge der Mundhygiene kontrollieren und dokumentieren.
Am Ende der Vorbehandlung erstellt das Praxisteam dann die erforderlichen Unterlagen für die Krankenkasse zur Kostenübernahme der Behandlung.

2. Behandlung

Die systematische Zahnhalteapparatbehandlung besteht darin, daß durch spezielle Ultraschallinstrumente die in der Tiefe angesammelten Bakterienkolonien und die harten Auflagen (Konkremente) schonend und schmerzfrei von den Wurzeloberflächen der Zähne entfernt werden. Zusätzlich kann es teilweise notwendig sein, erkrankte Teile des Zahnfleisches zu entfernen.
Anschließend wird die Wurzeloberfläche poliert, um eine erneute Anhaftung von Bakterien zu erschweren.
Abschließend erfolgt die Spülung der Zahnfleischtaschen sowie Reinigung der Schleimhäute und Zunge mit einer speziellen Desinfektionslösung (Full-mouth-Desinfection).
In einigen Fällen ist eine unterstützende Gabe eines Antibiotikums für die Dauer von 7 – 10 Tagen nötig. Hierfür wird zuvor eine genaue Bestimmung der Bakterienflora vorgenommen. Nach Abschluß der Behandlung erfolgt eine weitere Bestimmung der Bakterienflora, um sicherzustellen, dass alle Bakterien entfernt wurden.

3. Regelmäßige und dauerhafte Nachsorge

Den mittels der Zusammenarbeit des Patienten mit unserem Praxisteam erreichte verbesserte Zustand des Zahnhalteapparates gilt es nun zu erhalten, denn ständig besteht die Gefahr, daß die im Munde vorhandenen Bakterien das Zahnfleisch wieder krank machen. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, Knochentaschen mit Knochenersatzmaterialien aufzufüllen.
Es können zudem kosmetisch störende und freiliegende Zahnhälse mit gesundem Zahnfleisch abgedeckt werden (Plastische Parodontalchirurgie).
Die konsequente und regelmäßige Durchführung der häuslichen Mundhygiene sowie die unterstüztende Nachsorge in individuellen Intervallen im Rahmen der professionellen Zahnreinigung durch die Prophylaxehelferin ist unabdingbar sowie die beste Vorsorge vor einer Neuerkrankung des Zahnhalteapparates.

Die Nachsorge der Zahnhalteapparaterkrankung ist ein Zahnleben lang notwendig und gilt deshalb als nie abgeschlossen!
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